FINE

Families in Net

Projektlaufzeit: Januar 2013 - Juli 2014
Finanzierung: Europäische Kommission, Generaldirektion für Inneres
Programm: Prävention und Bekämpfung von Kriminalität

Das 18-monatige EU-Projekt "Families in Net (FINE)" basiert auf der Annahme, dass angemessene Interventionen im Bereich der Jugenddelinquenz nicht nur Jugendliche selbst, sondern auch ihr soziales Umfeld und vor allem ihren familiären Kontext mit einbeziehen sollten. Dementsprechend untersucht das Projekt Ansätze zur Optimierung des Familieneinbezugs in das Jugendstrafverfahren - sowohl in präventiver als auch in rehabilitierender Perspektive. Das Projekt zielt darauf ab, die Rolle der Familie von Jugendlichen im Strafjustizsystem besser zu verstehen und zu untersuchen, wie die inhärenten Stärken und Ressourcen der Familien mobilisiert und optimiert werden können.

FINE stellt das Folgeprojekt zum erfolgreich absolvierten und von der EU positiv evaluierten Projekts „Family Roots“ dar. Im Rahmen von Family Roots zeigte sich, dass die Familien in den teilnehmenden Partnerländern häufig als „Wurzeln alles Übels“ betrachtet wurden und nur selten direkte Zielgruppen von Interventionen waren. Im Rahmen des FINE Projektes sollen die im Erstprojekt entwickelten Ideen und Modelle zum Familieneinbezug durch folgende Maßnahmen vertieft werden:

  • Identifikation von Good Practices im Sinne der Europäischen Richtlinie zum Umgang mit Jugenddelinquenz (vgl. Recommendation Rec (2003) 20 of the Council of Europe vom 24 September 2003) und Austausch über existierende Praktiken zwischen den Projektpartnern.
  • Entwicklung einer e-Learning Plattform, die ein Fortbildungsprogramm für den familiären Einbezug für Praktiker/innen und Expert/innen aus den Bereichen Jugendstrafrecht/ Jugenddelinquenz anbietet. Die Plattform beinhaltet drei didaktische Einheiten von ausgewählten familienbezogenen Ansätzen aus Italien, Spanien und Großbritannien. Diese drei Modelle sollen von den Projektpartnern in Deutschland, Rumänien und Griechenland getestet werden. Die Teilnahme an den Trainingseinheiten ermöglicht die Optimierung des eigenen Wissens um Methoden, Techniken und Ansätze des Familieneinbezuges sowie den Austausch und die Vernetzung mit anderen Praktiker/innen.
  • Als deutscher Projektpartner wird sich das CJD Hamburg + Eutin mit dem Ansatz des Familienrates (oder family group conference) und dessen Anwendung auf den Bereich der Jugenddelinquenz beschäftigen. Die didaktische Einheit wird von der britischen Family Rights Group erstellt und begleitet. Die renommierte britische Partnerorganisation verfügt über jahrelange fundierte Erfahrungen in der Durchführung von Familienräten und wird deren Anwendung auf den Jugendjustizbereich auch in Großbritannien testen.
  • Des Weiteren sollen ein transnationaler Workshop und sechs nationale Seminare in Griechenland, Spanien, Großbritannien, Deutschland und Rumänien mit Praktiker/innen und Expert/innen der Jugendjustiz/ Jugenddelinquenz durchgeführt werden. Zielsetzung der Seminare ist der Austausch von Good Practices und der Ergebnisse des E-Learning Verfahrens.

Das Projekt wird inhaltlich begleitet und ergänzt durch ein italienisches Zwei-Jahres-Projekt, in dem die Interventionsmodelle des Vorgängerprojektes „Family Roots“ in der Praxis erprobt werden.

Projektkoordination: Italienisches Justizministerium, Abteilung für Jugendjustiz

Projektpartner:

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