Gender in the Juvenile Justice System

Jugendkriminalität ist ein lebendiges Thema im medialen Diskurs. In den letzten Jahren wird gerne auch auf eine zunehmende Gewaltbereitschaft und Kriminalität von Mädchen hingewiesen. Diese Geschichten lösen eine Mischung aus Faszination und Schrecken aus, denn von heranwachsenden Mädchen wird nach wie vor ein ganz anderes Verhalten erwartet.

Tatsächlich ist es nur eine sehr kleine Minderheit der weiblichen Jugendlichen, die nicht den traditionell geprägten Aspirationen ihrer Umwelt entsprechen. Die Jugendkriminalität insgesamt wächst – aber langsamer, als medial vermittelt. Proportional wächst die Beteiligung von Mädchen an kriminellen Handlungen deutlich, doch begehen sie nach wie vor insgesamt weniger und weniger schwere Straftaten als die Jungen. So liegt der Anteil der Mädchen an den nach dem Jugendstrafrecht zu Gefängnisstrafen Verurteilten deutlich im einstelligen Prozentbereich.

Warum das Geschlecht weiterhin das signifikanteste Unterscheidungsmerkmal in Kriminalstatistiken ist, wie sich Mädchenkriminalität von Jungenkriminalität unterscheidet und welche Rolle Jugendvollzug, Prävention und Resozialisierung in diesem Kontext spielen, ist Gegenstand einer Kurzstudie. Sie ist Teil des europäischen Projektes „GiJJS“ Gender in the Juvenile Justice System.

Auf der Basis von quantitativen und qualitativen Untersuchungen wurden Daten zu den Unterschieden in der Kriminalität von weiblichen und männlichen Jugendlichen gesammelt, die als Basis für eine geschlechtsspezifi sche Prävention und Resozialisierung dienen sollen.

Die Kurzstudie (Abschlussbericht) steht hier als Download zur Verfügung.

Die Studie GiJJS entstand im Auftrag des Justizministeriums Italiens, Abteilung für Jugendjustiz und wurde gefördert durch die Europäische Kommission, Generaldirektion Justiz, Freiheit und Sicherheit im AGIS Programm.

Projektpartner waren

  • das Justizministerium Italien, Abteilung für Jugendjustiz
  • CRAS ONLUS und Don Calabria (gemeinnützige Träger aus Italien)
  • das Justizministerium Frankreich, Abteilung Jugendgerichtsschutz
  • das Nationale Kriminologische Institut Rumäniens und
  • die Fundacion O‘Belen (gemeinnütziger Träger aus Spanien).

Auf deutscher Seite ist das CJD Eutin die verantwortliche Organisation.

Oktober 2006

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