MiMen - Migrant Men’s Well-Being in Diversity
Project term: Januar 2014 - Juni 2015
Funding: Europäische Kommission; Generaldirektion Inneres
Programme: Europäischer Integrationsfonds
Gegenstand des Projekts „Migrant Men’s Well-Being in Diversity“ (MiMen) ist die Erhebung und Analyse der besonderen Integrationsbedingungen und -strategien für junge männliche Drittstaatsangehörige in Bezug auf die geschlechtsspezifischen Anforderungen und Erwartungen, die einerseits durch die Familien und andererseits durch die Aufnahmegesellschaften an die jungen Männer herangetragen werden. Die subjektiven Perspektiven von 350 männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihre lebensweltlichen Erfahrungen werden mit den im fachpolitischen und allgemein öffentlichen Diskurs produzierten Bildern von dieser Zielgruppe gegenübergestellt.
Hintergrund des Projekts ist, dass jugendliche Männer mit Migrationshintergrund in öffentlichen und fachlichen Debatten in erster Linie als Problemgruppe, potentielle Gefahr, Integrationsverweigerer und Bildungsversager diskutiert werden. Auf der andern Seite muss sich die Zielgruppe hohen Erfolgserwartungen in den Familien stellen. Aktuelle Studien legen zudem nahe, dass diese Zielgruppe verstärkt von Diskriminierungen betroffen ist. Diese signifikante Problemlage in Deutschland und Europa, welche u.a. auch auf die Ausschreitungen in mehreren europäischen Städten begünstigend wirkte, legt nahe, dass die besondere Benachteiligung junger Männer aus Drittstaaten eine europäische Herausforderung darstellt.
Während der empirischen Hauptuntersuchung werden junge Männer mit Drittstaatshintergrund in jedem der teilnehmenden Länder interviewt (biografisch-narrative Interviews, leitfadengestützte semi-strukturierte Interviews und drei Fokusgruppen). Die Auswertung wird sowohl auf nationaler Ebene in Abgleich mit den nationalen Integrationsplänen als auch auf transnationaler Ebene stattfinden. Im Zentrum steht dabei der Blick auf die Lebenswelten der jungen Männer und den ihr Wohlbefinden fördernden oder störenden Faktoren (bspw. in Schule, Ausbildung, Familie, Peer Group, öffentlicher Raum, Freizeit, Medien(-konsum) etc.). Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen an die jeweiligen Politikebenen im Rahmen eines Fachaustausches in nationalen Stakeholder-Seminaren gegeben. Abschließend wird für die transnationale Ebene ein europäischer „Well-Being-Index“ für junge, männliche Drittstaatsangehörige erstellt und bei der Abschlusskonferenz in Brüssel vorgestellt sowie dessen fachpolitische Wirkung auf nationale Konzepte und europäische Leitlinien erörtert.
Ziel des Projektes ist es, Integrations- und Diversitätskonzepte auf den verschiedenen Politikebenen (europäisch, national, regional und lokal) mit Bezug auf ihre geschlechtsspezifischen Fokus zu bewerten , um Integrationshilfen den Problemlagen junger männlicher Drittstaatsangehöriger besser anzupassen.
Die Projektpartnerschaft wird von sieben Mitgliedstaaten gebildet, denen jeweils Ministerien oder Behörden auf nationaler, regionaler der lokaler Ebene als assoziierte Partner zugeordnet sind. Die Projektpartner sind:
- das Psychoanalytische Institut für Sozialforschung IPRS, Rom, Italien,
- die Universität Manchester, UK,
- das Integration Centre, Dublin, Irland,
- das Finnish Youth Research Network, Helsinki, Finnland,
- die ministerielle Forschungseinrichtung RILSA, Prag, Tschechien,
- das französische Justizministerium, Paris, Frankreich.
Assoziierte Partner in Deutschland sind das Bundesministerium FSFJ und das Innenministerium Schleswig-Holstein. Koordinator des Projekts ist das CJD Hamburg + Eutin.
Hier finden Sie die Abschlussdokumente:
Der Well-Being Index fasst die Ergebnisse der Interviews der sieben Partnerländer in länderübergreifender Perspektive zusammen. Im Zentrum steht das „Wohlbefinden“ der jungen Männer zusammen. Der Well-Being Index ist in allen Partnersprachen erhältlich, den deutschsprachigen Bericht finden Sie hier.
Der Projektabschlussbericht in englischer Sprache enthält ausführliche Informationen zu den Interviews, Methodologie und Themenbereichen. Er ist hier erhältlich.
Das Policy Brief (Kurzdossier) betrachtet die Zielgruppe der jungen migrantischen Männer aus Perspetive verschiedener politischer Grundsatzdokumente in Deutschland und ist hier erhältlich.
Für die Policy Briefs der Projektpartner, den Well-Being Index in den Partnersprachen oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte an iris-daehnke @cjd-nord.de.