„Moving Societies Towards Integration“
Integration als wechselseitiger Prozess und die Integrationsleistungen der Aufnahmegesellschaften
Projektdauer: 15. Dezember 2008 - 15. Juni 2010
Förderung: European Commission; DG Justice, Freedom and Security
Programm: European Fund for the Integration of Third-Country Nationals
Abstract
Integration wird mittlerweile von der Europäischen Kommission als ein wechselseitiger Prozess verstanden, der Anpassungsleistungen sowohl von den MigranInnen, als auch von der sogenannten Aufnahmegesellschaft erfordert. Der Blick auf aktuelle Entwicklungen in einigen europäischen Mitgliedsländern zeigt jedoch immer wieder, wie fragil die auf der Ebene der Europäischen Union postulierte Integrationsbereitschaft auf den jeweiligen nationalen Ebenen ist. Politische und gesellschaftliche Diskussionen in den EU-Staaten lassen oft einen grundlegenden Tenor erkennen: Anpassen und einfügen sollen sich vor allem die MigrantInnen.
Ausgehend von dem postulierten Verständnis von Integration als wechselseitigem Prozess, nimmt sich das Projekt der Frage an, welche Integrationsleistungen die Gesellschaften in den Mitgliedsländern der EU gegenüber Zugewanderten erbringen. Ein Verständnis von Integration als wechselseitigem, dynamischen Prozess bedeutet, dass sich nicht nur die MigrantInnen, sondern auch die Mitglieder und Institutionen einer Gesellschaft sich durch gegenseitigen Austausch verändern und ihre Orientierungen diesen Veränderungen anpassen müssen. Um zu ergründen, mit welchen Integrationsleistungen die Aufnahmegesellschaft auf MigrantInnen zugeht, werden beispielhaft einzelne Institutionen der Aufnahmegesellschaften ausgewählt. Die beispielhafte Zielgruppe für diese Integrationsleistungen der jeweiligen Aufnahmegesellschaften sind in diesem Projekt junge MigrantInnen aus Drittstaaten.
Die Projektpartner nehmen eine Analyse ihrer jeweiligen nationalen Systeme hinsichtlich von verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereiche vor, die für die Integration junger Migrant/innen relevant sind: hierzu gehören Bildungsinstitutionen, Vereine, Parteien, Kirchen, Kultureinrichtungen, Medien oder Einrichtungen der Jugendhilfe. Erörtert wird die Frage, inwiefern sich Einrichtungen in diesen Bereichen der Notwendigkeit einer interkulturellen Öffnung bewusst sind und ob und wie die interkulturelle Öffnung vollzogen wurde. „Best Practices“ werden in den jeweiligen Partnerländern identifiziert und es wird geprüft, inwieweit die positiven Beispiele aus einzelnen Institutionen und Ländern in andere Länder übertragbar sind.
Ziel des Projektes ist es, zwischen den Mitgliedsstaaten Austausch über „Gute Praxis“ der interkulturellen Öffnung zu befördern und einen Beitrag zur Diskussion von innovativen Politiken, die auf die Gesellschaften als Ganzes abzielen, zu leisten.
Partner des europäischen Projekts
- Research Institute for Labour and Social Affairs (RILSA), Prag / Tschechische Republik
- Group for Study on Ethnicity, Racism, Migrations and Exclusion (GERME) an der Université Libre de Bruxelles / Belgien
- The Psychoanalytic Institute for Social Research (IPRS) in Rom / Italien
- Finnish Youth Research Network, Helsinki / Finnland
- Programa Escolhas, Lissabon / Portugal
- David Hume Institute, Edinburgh /UK
- Istanbul Technical University (ITU) / Türkei (assoziierter Partner)
Das Projekt wird vom CJD Eutin koordiniert.
