YO.VI - Integrierte Modelle der Restorative Justice zum Schutz von Opfern und Jugendlichen

Projektlaufzeit: April 2013 – April 2015
Finanzierung: Europäische Kommission, Generaldirektion für Inneres
Programm: Prävention und Bekämpfung von Kriminalität

Mit der Verabschiedung einer Reihe von EU Richtlinien - darunter auch die aktuelle EU Richtlinie 2012/29/EU - kommen Verfahren und Ansätzen der Restorative Justice oder auch der „Restaurativen Gerechtigkeit“ wachsende Aufmerksamkeit zu. Während der Erfolg restaurativer Ansätze zunehmende Anerkennung auf EU Ebene findet, besteht ein kontinuierlicher Bedarf an der qualitativen Weiterentwicklung dieser Ansätze nicht nur im Hinblick auf deren Ausrichtung die Täter sondern auch auf die Opfer von Straftaten und auf die betroffene gesellschaftliche Gemeinschaft. Die umfassendere Einbindung mehrere relevanter Akteure geht damit über den in vielen Mitgliedstaaten bereits verbreiteten Täter-Opfer-Ausgleich hinaus.

Das YO.VI Projekt mit einer Laufzeit von 24 Monaten verfolgt das Ziel, die Opferperspektive und den Opferschutz in bestehenden Modellen der Restorative Justice durch folgende Projektschritte zu untersuchen und schließlich mittels politischer Handlungsempfehlungen zu verstetigen:

  • Identifikation und Präsentation von Praxisbeispielen - best practices - aus den Bereichen der Restorative Justice und der Opferbetreuung
  • Prozessanalyse der Zusammenarbeit zwischen Jugendjustiz, Restorative Justice Programmen und Opferschutzorganisationen.
  • Entwicklung von innovativen und einheitlichen Interventionsansätzen des Opferschutzes
  • Entwicklung von regionalen, nationalen und europäischen Netzwerken mit Praktiker/innen und Interessenvertreter/innen

Das Projekt wird von der Jugendjustizabteilung des italienischen Justizministeriums koordiniert und umfasst Partnerorganisationen aus 7 EU Mitgliedstaaten. Während der Projektlaufzeit werden die beteiligten Partner zunächst eine Bestandsaufnahme und Analyse bestehender nationaler Restorative Justice Modelle und Opferschutzangebote im Rahmen einer Sekundäranalyse vorhandener Untersuchungen und Gesetzestexte zur Thematik durchführen. In Anlehnung an die kürzlich verabschiedete EU Richtlinie 2012/29/EU werden daraufhin Interviews mit Praktiker/innen und Expert/innen Aufschlüsse über die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einheiten der Jugendjustiz (Gerichte, Polizei) sowie staatlichen oder privaten Trägern des Opferschutzes geben. Dabei gilt es zum einen nationale Prozesse und Abläufe zu verdeutlichen und zum anderen die Chancen und Herausforderungen herauszuarbeiten, die mit der Umsetzung von Restorative Justice Modellen in den jeweiligen Partnerländern verbunden sind. Die Erhebungen sollen darüber hinaus die Verbreitung und die Schwerpunkte von Ansätzen des Opferschutzes verdeutlichen (Risikoabwägung, besondere Schutzbedürftigkeit des Opfers, Kriterien des Zugangs zu einem Restorative Justice/Täter-Opfer Ausgleich Verfahren).

Anschließend an die empirische Phase werden nationale und transnationale Begegnungen zwischen Praktiker/innen und Expert/innen durchgeführt, um die Einführung und Umsetzung innovativer Ergänzungen zu bestehenden Restorative Praktiken zu diskutieren. Ziel des Projektes ist es, das Bewusstsein für die Wirksamkeit von Restorative Justice Ansätzen zu verstärken und Anregungen für eine Weiterentwicklung existierender Modelle zu liefern, die den Bedürfnissen von Tätern und Opfern gleichermaßen nachkommen.

Projektkoordination: Italienisches Justizministerium, Jugendjustizabteilung

Projektpartner:

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